Taichi

Ruhe in Bewegung

Taichi zählt, zusammen mit anderen Sytemen der traditionellen chinesischen Bewegungs- und Entspannungskünste, sowie der Gesundheits- und Lebenspflege (Yangsheng, Qigong, Daoyin u.ä.) zu den großen kulturellen Schätzen aus dem Reich der Mitte.

Im Taichi vereinen sich vielfältige Einflüsse aus Philosophie und Kampfkunst, Taoismus, Buddhismus und traditioneller chinesischer Medizin zu einer harmonisch fließenden Bewegungsfolge. Taichi ist:  ‘Meditation in Bewegung’.
 

Im Üben wirst Du eins mit deinem Körper, der Bewegung und deinem Atem – die Gedanken beruhigen sich – nach einer Weile stellt sich oftmals ein Gefühl von ‘In-sich-Ruhen’, innerer Harmonie und Zufriedenheit ein. Du lernst deinen Körper und dessen Bewegungsmöglichkeiten besser zu verstehen und wieder mehr aus der Körpermitte zu agieren, entwickelst Stabilität in deiner Struktur, Verwurzelung, Weichheit und Mühelosigkeit im Stehen und in der Bewegung.

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Ein Begriff - 100 Schreibweisen

Für diese Bewegungskunst mit komplexer Körpermechanik hat sich hierzulande die Schreibweise Tai-Chi oder Taichi durchgesetzt. Korrekter wäre der chinesischen Umschrift Pinyin folgend eigentlich 'Taiji' oder 'Taijiquan' - die Faust des Taichi... also die Kampfkunst, welche dem universellen Prinzip von Taiji (dem Wechsel und der Komplementarität von Yin+Yang) folgt.

Zum Schnuppern & Ausprobieren

Im Rahmen unserer Sommeraktion ‘Qigong und Taichi im Park‘ hast du an verschiedenen Terminen die Möglichkeit, dich einmal ganz entspannt auszuprobieren und zu schauen, was das Richtige für dich ist. Alle Termine findest du hier »

Inzwischen wird Tai-Chi wegen seiner vielfältigen und positiven Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden zunehmend auch im Westen geschätzt. Es hilft uns, den Geist zu entspannen und den Körper auf sanfte Art und Weise zu kräftigen. Zudem eignet es sich für Menschen jeden Alters, da die Ausführung der Übungen auf den eigenen Gesundheitszustand und Fitnesslevel angepasst werden kann.

Vorteile der ganzheitlichen Bewegungen in Verbindung mit tiefer und gleichmäßiger Atmung und der Achtsamkeit im Hier und Jetzt zu sein:

Durch regelmäßiges Üben gelangen Körper und Geist wieder in Einklang. Bald erlebst Du ein Mehr an Gelassenheit und innerer Ruhe, Energie und eine gesteigerte  Leistungsfähigkeit auch im Alltag.

Taichi ist jedoch weit mehr als bloße Bewegungskunst. Seine Wurzeln liegen im Bereich der Kampfkünste – und so beschäftigen wir uns in einigen der Kurse auch mit der Bedeutung der verschiedenen Bewegungen, mit der Anwendung in der Partner-Arbeit und dem Tui-Shou (klebende Hände).

Vorteile der ganzheitlichen Bewegungen in Verbindung mit tiefer und gleichmäßiger Atmung und der Achtsamkeit im Hier und Jetzt zu sein.

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Gesundheitliche Vorteile und Nutzen von Tai-Chi

Vor der Erforschung der gesundheitlichen Vorteile von Tai-Chi durch die Schulmedizin wurden die positiven Begleiterscheinungen größtenteils aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin erklärt. Gesundheit steht aus ihrer Perspektive in engem Zusammenhang mit den Konzepten von Gleichgewicht und Harmonie, die alle Dimensionen des Menschen (Körper und Geist, Ernährung, Bewegung, Lebensstil etc.) umfassen.

Inzwischen bestätigt auch eine Unzahl wissenschaftlicher Studien aus dem Westen den konkreten gesundheitlichen Nutzen von Tai-Chi. Demnach hat das regelmäßige Üben von Tai-Chi positive Auswirkungen auf das Gleichgewicht, die Beweglichkeit, das Herz-Kreislauf-System und das vegetative Nervensystem. So kann z.B. das Sturzrisiko bei gesunden älteren Patienten nachhaltig gesenkt werden. Empfehlenswert ist Tai-Chi auch für Personen, die einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hatten, an Herzschwäche, hohem Blutdruck, Multipler Sklerose, Parkinson, Alzheimer oder Fibromyalgie leiden. Auch der Schwere-Grad von Diabetes kann neueren Studien zufolge positiv beeinflusst werden. Und die sanften, gelenk-schonenden Bewegungen im Tai-Chi verbrennen mehr Kalorien (!) als Surfen und beinahe genau so viele Kalorien wie Skifahren, da hier der gesamte Körper einbezogen wird.

Auch die Cholesterin-Werte können positiv beeinflusst werde. Und sogar Schmerz-Patienten profitieren von der regelmäßigen Tai-Chi Praxis. Studien zufolge können chronische Schmerzen stark gelindert und der allgemeine körperliche und psychische Gesundheitszustand verbessert werden. Darüber hinaus stärkt das regelmäßige Üben von Tai-Chi außerdem das Immunsystem nachhaltig, sodass ihr Grippewellen und anderen Infektionskrankheiten gelassener entgegensehen können.

Was im Taichi mit Dir (und in Dir) passiert

 An dieser Stelle sollen für unsere Kursteilnehmer noch einmal die wichtigsten Punkte –  kurz & knapp –  zusammengefasst werden. Dies ersetzt natürlich nicht die ausführliche Erklärung und Korrektur im Unterricht.

Grundlagen im Taijiquan
Körperhaltung und Vorbereitung im Tai-Chi

    Stehe aufrecht, beide Füße nahe beieinander (vor Beginn der Form)

    Bauchnabel leicht nach innen & oben gezogen (um Beckenstellung zu korrigieren)

    Das Becken sinkt nach unten – Knie sind leicht gebeugt

    Der Kopf steigt nach oben – als wäre er am Scheitelpunkt aufgehängt (Nackenstreckung)

    Das Kinn ist leicht gesenkt und etwas eingezogen

    Die Arme hängen locker an den Seiten – etwas Platz unter den Achseln (ausreichend für einen kleinen Tischtennis-Ball z.B.), Ellenbogen leicht gebeugt

    Die Zungenspitze liegt beim Einatmen am oberen Gaumen hinter den Schneidezähnen

    Die Augen sind leicht geschlossen, die Gesichtszüge entspannt

    Die Atmung fließt natürlich, ruhig, tief und regelmäßig

    Sammle die Aufmerksamkeit im unteren Dantian oder in Ihren Atem

Verwurzelung & Statik

    Körperschwerpunkt sinkt nach unten

    Konzentration im Unterbauch, statt im Brustraum

    oben leer, unten schwer – oben leicht, unten fest (wie der Bambus)

    ‘Einsinken’ der Füße in den Boden

Achtsamkeit

    Sei aufmerksam & konzentriert

    bleibe mit den Gedanken im Hier und Jetzt

    Fokus auf Bewegung oder Atmung (oder Beides)

Entspannung – körperlich & geistig

    Lass locker

    Verwende so wenig Kraft wie möglich (Beine, Arme, Aufrichtung der Wirbelsäule, Kopf & Nacken, Schultern)

    Lass die Gedanken ziehen wie Blätter im Fluss

    Brustkorb entspannen – Bauchatmung verwenden

    passives Beobachten der Atmung (zulassen) – vorerst nur auf die Bewegung konzentrieren

Atmung

    ruhig

    tief

    fließend

    natürlich & ungezwungen

    Brustkorb entspannen, Brustbein ‘einsinken’ lassen

    Bauchatmung

Bewegung

    langsam

    gleichmäßig – ununterbrochener Fluss der Bewegung

    ohne Stoppen oder hastige Bewegungen

    im Rhythmus mit dem eigenen Atem

    ‘runde Bewegungen’

10 Grundprinzipien im Taichi

…die Fortsetzung der wichtigsten Punkte im Tai-Chi. Oft zitiert, aber mindestens ebenso wichtig:

    Den Scheitelpunkt aufrichten

    Stellen dir vor, Du wirst am Scheitelpunkt (Baihui-Punkt) an einem Faden sanft nach oben gezogen. Dadurch richtet sich die Halswirbelsäule auf und das Kinn neigt sich leicht nach unten, wodurch Qi und die ‘geistige Energie’ (Shen) bis zum Scheitelpunkt aufsteigen können.

    Das Kreuz entspannen, Taille locker lassen

    Die Taille ist der ‘Befehlshaber’ und das Zentrum jeder Bewegung im Tai-Chi – in etwa so, wie die Radnabe das Zentrum der Bewegung eines Wagenrades ist. Sind Taille & Hüfte entspannt, sinkt der Schwerpunkt und die gesamte Haltung bzw. die jeweilige Stellung wird stabiler. Erst dadurch kann die Kraft aus den Beinen richtig nach oben (zu den Armen und Händen) übertragen werden.
    Die Brust einsinken lassen – den Rücken strecken

    Lass das Brustbein ein wenig einsinken und entspanne den Brustkorb. Denke an das Prinzip ‘Oben leer, unten schwer’ (Oberkörper leicht, flexibel und durchlässig – Schwerpunkt gesenkt, Unterkörper und Hüfte stabil). Die Atmung erfolgt hier über die Bewegung des Zwerchfells (Bauchatmung). Dadurch wird das Qi nicht in der Körpermitte blockiert und kann in das untere Dantian (unterhalb des Bauchnabels) sinken. Die aufrechte Wirbelsäule mit leicht nach vorn gezogenen Schulterblättern ist eine wichtige Voraussetzung, um Kraft aus der Körpermitte (statt nur mit den Armen) übertragen zu können.
    Die Schultern & Ellbogen hängen lassen

    Entspanne die Schultern zwischendurch immer wieder ganz bewusst. Diese sind der wichtigste Punkt zum erreichen des oben genannten Prinzips (Oben leer, unten schwer) und gleichzeitig die Voraussetzung dafür, dass das Qi bis in die Fingerspitzen fließen kann. Wenn du die Arme vom Körper weg streckst, denke an den Satz ‘Arme wie Hängebrücken’. Dieser hilft Ihnen, beide Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
    Ruhe in der Bewegung

    In den äußeren Kampfkünsten geht es meist um Geschwindigkeit der Technik und um explosive Körperkraft. Beim Tai-Chi hingegen kommt die Bewegung aus der ‘inneren Stille’ (Dies sieht man z.B. gut bei ebenso explosiven Techniken der Chen-Taichi). Aufmerksamkeit und Achtsamkeit sind stärker nach Innen gerichtet – was die langsamen Bewegungen in diesem Maße erst ermöglichen. Nicht der Atem ‘hechelt’ der Bewegung hinterher, sondern gibt erst ihren Rhythmus vor oder fließt im Einklang mit dieser.
    Ununterbrochener Fluss der Bewegung

    Im Tai-Chi gibt es keine abrupten oder eckigen Bewegungen wie in vielen äußeren Kampfkünsten. Diese sind vielmehr im ständigen Fluss – wie Seide, die aus einem Kokon gezogen wird. Früher wurde Tai-Chi deshalb auch ‘Chang Quan’ (lange Faust oder Langes Boxen) bezeichnet, da die Form wie eine einzige zusammenhängende Bewegung anmutet. Dennoch ist es kein monotones ‘Dahinplätschern’ einer Bewegungsabfolge mit immer gleicher Geschwindirkeit. Jeder Teil hat seinen je eigenen Rhythmus, der sich aus der ursprünglichen Bedeutung (Anwendung) und den zugrunde liegenden körperlichen Prinzipien der Bewegungen ergeben. So wie auf das Einatmen das Ausatmen folgt, reiht sich auch eine Bewegung ohne Pause harmonisch an die vorangegangene.
    Unten & Oben verbinden

    Die Bewegung (und damit die Kraft) wird im Tai-Chi mit der Hüfte in die jeweilige Richtung gelenkt – doch der Ursprung liegt in den Beinen (mit ihren großen Muskeln) und den Füßen (die bestenfalls im Boden ‘verwurzelt’ sind, und so ein stabiles Widerlager zum Übertragen der Kraft darstellen). Die Übertragung selbst erfolgt meist mit dem Oberkörper – den Schultern, Ellenbogen, Unterarmen und Händen. Erst wenn die Bewegungen von Oben (Oberkörper) und Unten (Unterkörper) koordiniert und aufeinander abgestimmt sind, ist die Ganzkörperbewegung harmonisch und kraftvoll.
    Leere & Fülle unterscheiden

    Bereits mit dem Einnehmen der Ausgangsstellung (schulterbreiter Stand) wenden wir dieses Prinzip an. Aus der gleichmäßigen Verteilung des Körpergewichts auf beide Füße verlagern wir den Schwerpunkt auf das Standbein, um das Spielbein weiter seitlich zu setzen. Damit unterschieden wir Fülle (belastetes Bein) und Leere (freies Bein). Dieser Wechsel von Fülle & Leere zieht sich durch alle Formen und Anwendungen des Taijiquan. Wer das Prinzip verstanden hat, wird sich selbst behände bewegen und stabil stehen, während er seinen Übungspartner oder einen Gegner leicht aus dem Gleichgewicht bringt.
    Innen & Außen verbinden

    Nicht nur im Qigong – auch im Tai-Chi ist ‘Yi’ 意 (Wille, Intention, Absicht, Konzentration) wichtig bei der Ausführung jeder einzelnen Bewegung. Es heißt, Qi folgt Yi – und wohin Qi fließt folgt der Körper. Erst wenn der Sinn bzw. die Anwendung eine Bewegung verstanden wurde und diese mit entsprechender Intention ausgeführt wird, werden Innen (Yi) und Außen (Bewegung) verbunden. Erst eine solche Bewegung ist wirklich kraftvoll, wirkungsvoll und geschmeidig zugleich. Bewegungen ohne ausreichend Yi muten hingegen bereits für den Laien ‘leer’ und seltsam kraftlos an.

    Diese Kraft rührt jedoch nicht ausschließlich aus ‘physischer’ Muskelkraft. Denn durch das Verwenden von reiner Muskelkraft wie in den äußeren Kampfkünsten würde der Körper angespannt, und böte erst dadurch einen guten Angriffspunkt – besonders für Hebel und Würfe, oder um vom Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. Ein Gegen- beispiel für extreme Weichheit (besonders des Oberkörpers) ohne einen solchen ‘Angriffspunkt’: Hast Du schon einmal versucht, einen Betrunkenen oder Bewusstlosen zu tragen oder vom Boden hoch zu bewegen? Allein fast unmöglich.

Weiterführende Informationen

 

Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden – weitere interessante und hilfreiche Informationen über Tai-Chi zum ‘reinlesen’ oder auch zum vertiefen findest Du auf dem europäischen Taijiquan- und Qigong Portal (in deutscher Sprache).

 

 Hier geht’s weiter:

    Übersicht aller Kurse
    Preise & Kostenerstattung du
rch die Krankenkassen

Inhalte der Basis-Kurse

Trotz den unterschiedlichen Inhalten der einzelnen Klassen gibt es eine übergreifende Grundstruktur im Unterricht:

Anmeldung

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  • bei 2 Jahren Laufzeit: 12 Monate Flat incl.
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Hast du noch Fragen?

Wir sind gerne für dich da. Wir möchten die Anmeldung und Teilnahme für Dich so transparent, verständlich und fair wie möglich gestalten. Hast du an irgend einer Stelle Fragen oder Probleme, so nimm jederzeit Kontakt mit uns auf 🙂

Meinungen

Ich bin über die Art und Weiße von Andreas' Unterricht sehr glücklich. Es ist sehr traditionell und authentisch - großartig. Kann diese Schule ruhigen Gewissens weiter Empfehlen! Ich habe bereits schon mehrere Freunde dabei gehabt zum Schnuppern! Das schafft Vertrauen und jeder kann danach für sich entscheiden ob seine Art zu Unterrichten einen anspricht 🙂
Katrin Schrerpe
SUP Instructorin
Ich schätze das Training, ob Tai Chi, Qi Gong oder Kung Fu, bei Andreas sehr. Besonders, dass es so vielseitig mit Wissen anreicherst ist und ein sehr förderndes Umfeld zum Lernen geschaffen wird. Gleichzeitig staune ich darüber, wie scheinbar leicht die verschiedenen Niveaus der Teilnehmer während der Kurse integriert werden.
Sehr empfehlenswert!
Benedikt Wilberg
Tanzlehrer
Das Üben im Kurs war für mich eine tolle Erfahrung und ist es nun auch beim Weiterüben. Andreas sorgt für eine angenehme und entspannte Atmosphäre und holt die Teilnehmer dort ab, wo sie gerade stehen. Neben der Vermittlung der Übungen bringt er an passenden Stellen auch sein Wissen zu funktioneller Anatomie und Achtsamkeit ein, was den Kursinhalt sehr gut ergänzt und abrundet. Ich freue mich schon auf weitere Termine.
Bea Gödecke
Projektreferentin